Corona hat dafür gesorgt, dass mehr Menschen als sonst von zuhause aus arbeiten. Während Homeoffice für manche Startups längst gelebte Realität ist, sehen sich andere mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Wie geben Tipps, wie die Umstellung reibungslos klappt.

Die richtige Ausstattung

Noch im Bett den Laptop aufklappen oder den Arbeitstag auf dem Sofa verbringen? Das mag verlockend klingen, aber irgendwann stellen sich Rückenschmerzen ein. Außerdem ist es zwischen Decken und Kissen nicht gerade leicht, in den Büromodus zu kommen. Um konzentriert arbeiten zu können, brauchst du nicht gleich ein ganzes Arbeitszimmer – du solltest allerdings versuchen, dir einen eigenen Arbeitsbereich zu schaffen. Dafür brauchst du:

  • einen Schreibtisch und einen bequemen Stuhl.
  • einen Laptop, eventuell einen zusätzlichen Monitor und eine Maus.
  • Kopfhörer mit Mikro, für eine gute Qualität in virtuellen Meetings.
  • Internetzugang.
  • einen sicheren Zugriff zum Firmennetz, zum Beispiel via VPN.

Neben aller Zweckmäßigkeit solltest du dich an deinem Arbeitsplatz außerdem wohlfühlen – denn nur wer sich wohlfühlt, kann gute Leistungen bringen. Zuhause kannst du all deine Ideen ausleben: Farben, Bilder, Pflanzen oder auch Düfte helfen dir, deinen Arbeitsplatz ganz nach deinen Wünschen zu gestalten.

Die besten Tools

Homeoffice hat viele Vorteile: Du musst dich nicht durch den lästigen Berufsverkehr quälen, kannst morgens länger schlafen und bist flexibler. Es gibt allerdings auch einen großen Nachteil: Der persönliche Kontakt fehlt. Wie erfährst du also, worum sich deine Kolleginnen und Kollegen gerade kümmern? Und wie ist es trotz räumlicher Trennung möglich, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten? Es gibt zahlreiche digitale Tools, die helfen, den Arbeitsalltag zu organisieren. Von den üblichen Verdächtigen wie Slack, Trello oder Zoom hast du wahrscheinlich schon gehört – und möglicherweise auch davon, dass es bei einigen von ihnen Datenschutzbedenken gibt. Wir haben einige Alternativen für dich zusammengestellt:

1) Für die Kommunikation: Stackfield

Stackfield ist eine ziemlich umfangreiche Plattform, die auf Kommunikation und Zusammenarbeit spezialisiert ist. Nutzer können eigene Arbeitsbereiche – sogenannte Stacks – anlegen und Aufgaben, Dokumente, Termine oder Notizen zentral verwalten. Einen großen Stellenwert nimmt die reibungslose Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ein. Dafür stellt Stackfield eine Reihe von Optionen zur Verfügung: Mithilfe von Kommentaren, Aktivitätsstreams oder Notifications ist es möglich, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Datenschutz wird bei Stackfield übrigens groß geschrieben: Aufgrund der implementierten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können weder der Hersteller selbst noch unbefugte Dritte auf deine Daten zugreifen.  

2) Für Videokonferenzen: Blizz by TeamViewer

TeamViewer kommt aus Deutschland und ist eigentlich auf die Fernwartung von Rechnern spezialisiert. Mit Blizz hat das Unternehmen zusätzlich ein Videokonferenztool entwickelt, das sich besonders für kleinere Unternehmen eignet. In der kostenlosen Variante sind Gespräche mit bis zu fünf Teilnehmern möglich. Für wenige Euro im Monat kannst du den Teilnehmerkreis auf bis zu 300 Personen erweitern. Die wichtigsten Funktionen von Blizz findest du über eine Leiste am Bildschirmrand. Du kannst zum Beispiel das Mikrofon stummschalten oder die Videofunktion abstellen. Außerdem ist es möglich, den eigenen Bildschirm zu teilen, so dass du und dein Team gemeinsam an Dokumenten arbeiten könnt.

3) Für To-Do-Listen: Wunderlist

Auch im Homeoffice musst du den Überblick über anfallende Aufgaben behalten. Dabei helfen können dir To-Do-Listen, die gewissermaßen als externe Festplatten deines Gehirns dafür sorgen, dass du nichts vergisst. In ganzheitlichen Plattformen wie Stackfield ist die Möglichkeit, To-Do-Listen zu führen, integriert. Wenn du es lieber weniger umfangreich magst, lohnt sich ein Blick auf Wunderlist. In erster Linie ist Wunderlist ein persönliches Planungstool, in dem du deine Aufgaben Listen zuordnest. Für die Aufgaben kannst du außerdem Deadlines vergeben, so dass du in einer Ansicht die für den jeweiligen Tag fälligen Aufgaben gut sehen kannst und so den Fokus nicht verlierst. Der große Vorteil von Wunderlist ist, dass das Tool intuitiv aufgebaut ist – das heißt, du kannst auch ohne Vorkenntnisse sofort loslegen.

4) Für die Zeiterfassung: Clockodo

Im Büro ist die Arbeitszeit im Prinzip mit acht Stunden Anwesenheit abgegolten. Im Homeoffice ist das nicht so einfach: Wer zuhause arbeitet, unterschätzt die eigene Arbeitsleistung oft und macht Überstunden, um das in ihn gesetzte Vertrauen bloß nicht zu enttäuschen. Daher ist eine Zeiterfassung für beide Seiten sinnvoll: Arbeitnehmer behalten den Überblick über ihre bereits geleistete Arbeit und Arbeitgeber sehen, womit sich die einzelnen Teammitglieder gerade beschäftigen. Tools zur Zeiterfassung gibt es viele. Eines aus Deutschland ist Clockodo, dessen Basis eine digitale Stoppuhr ist. Um deine Arbeitszeit zu erfassen, musst du dich einfach nur einloggen und die Stoppuhr drücken. Sobald du fertig bist oder eine Pause machst, hältst du die Stoppuhr wieder an. Am Ende kannst du mit wenigen Klicks deine Arbeitszeit abrechnen.

Die wichtigsten Regeln

Mal eben schnell die Wäsche waschen, ein paar Seiten im Lieblingsbuch lesen oder eine Folge der Serie schauen, von der du gerade nicht genug bekommst– im Homeoffice lauern viele Ablenkungen. Um wirklich produktiv zu sein, benötigst du deshalb ein gewisses Maß an Selbstdisziplin. Ein paar einfache Regeln helfen dir, bei der Sache zu bleiben:

1) Beginne des Tag im Homeoffice so, als würdest du ins Büro gehen

Bürotage sind meistens ziemlich routiniert: Du duschst, ziehst dir ordentliche Kleidung an, frühstückst und verlässt das Haus. Auch wenn du im Homeoffice nicht vor die Tür musst, solltest du eine gewisse Routine beibehalten – das hilft dir nämlich, in den Arbeitsmodus zu kommen. Besonders in Schwung kommst du bei einem morgendlichen Spaziergang. Der weckt nicht nur die Lebensgeister, er sorgt auch dafür, dass du dem „Ich kann das auch im Bett tun“-Denken entkommst.

2) Lege bewusst Pausen ein

Es gibt Arbeitnehmer, die neigen im Homeoffice dazu, ihre Pausen zu vergessen. Andere nutzen sie zum Wäsche waschen, aufräumen oder kochen. Beides ist nicht optimal, denn um konzentriert arbeiten zu können, musst du zwischendurch auch mal abschalten. Besonders effektiv sind statt einer langen Pause mehrere kurze. Du kannst dich dazu zum Beispiel ans offene Fenster stellen und mehrmals tief durchatmen – die Sauerstoffzufuhr tut deinem Gehirn gut. Alternativ kannst du zwischendurch für zwei Minuten die Augen schließen und gar nichts tun, um deinen Augen eine Pause zu gönnen. Auch eine Bewegungspause oder ein entspanntes Gespräch mit den Kollegen sind hilfreich, um anschließend wieder ganz in deine Aufgaben eintauchen zu können.

3) Lass dich nicht ablenken

Nur noch schnell das süße Katzenvideo…das Internet lauert voller köstlicher Ablenkungen. Um ihnen nicht immer wieder zu erliegen – und so viel länger für Aufgaben zu brauchen als gewöhnlich – solltest du deiner Konzentration unter die Arme greifen. Dazu kannst du zum Beispiel dein privates Smartphone in ein anderes Zimmer legen oder eine App wie Freedom installieren, die Ablenkungen ausschaltet. Alternativ kannst du dir auch Ziele setzen: Erst wenn du eine Aufgabe erledigt hast, gönnst du dir zehn Minuten Pause, in denen du nach Herzenslust im Netz stöbern kannst.

4) Kenne deine innere Uhr

Im Büroalltag haben Arbeitnehmer oft damit zu kämpfen, dass sie zu einer Tageszeit mit der Arbeit beginnen müssen, die nicht ihrer inneren Uhr entspricht. Im Homeoffice ist es dagegen einfacher, den Arbeitstag den eigenen Bedürfnissen entsprechend auszurichten. Das bedeutet: Wenn du morgens am produktivsten bist, solltest du dich genau dann um komplexe Aufgaben kümmern. Wenn du stattdessen vor zehn Uhr morgens zu nichts zu gebrauchen bist, solltest du mit deiner Arbeit später beginnen und dafür auch später wieder aufhören. So hast du die Chance, Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen, als das im Büro möglich wäre.

Zur Autorin

Ann-Kathrin Gräfe ist Verfasserin zahlreicher Fachbeiträge zu den Themen Internetadressen und Websitegestaltung. Die studierte Literaturwissenschaftlerin ist Pressereferentin bei dotBerlin, der Betreiberin der Internet-Endung .berlin sowie bei punktHamburg, der Betreiberin der Internet-Endung .hamburg. Kontakt: graefe@dot.berlin

INSIDE ist das Magazin des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. (Startup-Verband). Der Startup-Verband ist Repräsentant und Stimme der Startups in Deutschland und engagiert sich für gründerfreundliche Rahmenbedingungen. Im Dialog mit Entscheidungsträgern in der Politik erarbeitet er Vorschläge, die eine Kultur der Selbstständigkeit fördern und die Hürden für Unternehmensgründungen senken. Der Startup-Verband wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Als Netzwerk verbindet er Gründer, Startups und deren Freunde miteinander. Wenn du an einer Mitgliedschaft im Startup-Verband interessiert bist, erfährst du hier etwas über die Vorteile einer Mitgliedschaft und kannst hier die Mitgliedschaft beantragen.